HIV-assoziierte Thrombozytopenie

Eine Thrombozytopenie ist ein bei HIV-Infektion relativ häufiges Symptom. So findet sich bei etwa 3-9% der HIV-Infizierten und bis zu 60% der AIDS-Patienten eine Thrombozytopenie. Daher sollte vor Diagnosestellung einer Immunthrombozytopenie (auch: ITP, idiopathish-thrombozytopenische Purpura) immer auch ein HIV-Test durchgeführt werden.

Mögliche pathophysiologische Mechanismen, die zur HIV-assoziierten Thrombozytopenie führen, sind:

  • direkte Schädigung der Megakaryozyten im Knochenmark durch das HI-Virus
  • Bildung von Autoantikörper gegen Thrombozyten im Sinne einer sekundären Immunthrombozytopenie
  • Schädigung der Thrombozyten durch zirkulierende Immunkomplexe

Wie bei der ITP sind auch bei der HIV-assoziierten Thrombozytopenie schwere Blutungskomplikationen relativ selten und erst bei sehr niedrigen Thrombozytenzahlen (< 30.000/μl) zu erwarten.

Meist verbessert sich die Thrombozytenzahl unter antiretroviraler Therapie der HIV-Infektion (HAART). Eine spezifische Therapie der Thrombozytopenie ist nur in schweren Fällen nötig und kann mit Glukokortikoiden und/oder Immunglobulinen erfolgen.

Ähnliche Artikel

Intestinale Neuronale Dysplasie Typ B (NID-B / IND-B)


Die intestinale neuronale Dysplasie Typ B ist eine seltene Erkrankung des Darmes, die mit einer Störung der...

Pulsus bisferiens


Unter einem Pulses bisferiens versteht man einen biphasischen Puls, d.h. einen zweifachen Pulsausschlag pro...

Diastolische Herzinsuffizienz (HFNEF)


Unter einer diastolischen Herzinsuffizienz versteht man eine Herzinsuffizienz, die aufgrund einer unzureichenden...