Morbus Blount

Als Morbus Blount oder Blount-Krankheit bezeichnet man eine Wachstumsstörung der proxymalen medialen Tibia-Epiphyse, die zu einer Tibia vara führt. Die Krankheit ist benannt nach dem amerikanischen Orthopäden Walter Blount.

Epidemiologie

Es handelt sich um eine seltene Krankheit. Gehäuft anzutreffen ist sie unter unter afrikanischstämmigen Südafrikanern.

Es ist kein Vererbungsmuster bekannt.

Die Erkrankung tritt meist bei Kindern vor dem 10. Lebensjahr auf. Seltener als Spätform bis zum 15. Lebensjahr. Übergewichtige Kinder sind häufiger betroffen.

Symptome

Es zeigt sich eine in der Regel beidseitige (bei der Spätform oft auch einseitige) Beindeformität im Sinne von Tibiae varae, im Volksmund als „O-Beine“ bezeichnet. Meist ist diese für die betoffenen Kinder nicht schmerzhaft.

Ursachen

Ursächlich für die Fehlstellung ist ein vorzeitiger Verschluss bzw. eine Verschmälerung der medialen Wachstumsfuge der Tibia. Grund hierfür sind vermutlich auf die Wachstumsfuge wirkende Kompressionskräfte. Hierzu passend tritt Morbus Blount vermehrt bei Kindern auf, die früh mit dem Laufen beginnen.

Therapie

Die Art der Behandlung hängt ab vom Subtyp und Ausmaß der Fehlstellung. Bei jüngeren Kindern und frühen Stadien reicht oft eine konservative Therapie mit Schienen aus. Bei ausgeprägten Stadien und älteren Kindern bzw. Jugendlichen kann eine operative Therapie (Osteotomie) in Erwägung gezogen werden.

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur