Post-Laminektomie-Syndrom

Als Post-Laminektomie-Syndrom, „Failed Back“-Syndrom oder auch Postnukleotomie-Syndrom bezeichnet man nach einer Wirbelsäulenoperation weiterhin bestehende oder sich sogar verschlimmernde Schmerzen.

Üblicherweise tritt es nach Bandscheibenoperationen bzw. Laminektomien (Entfernung des Wirbelbogens) auf.

Ursachen

Die Ursachen für das Post-Laminektomie-Syndrom lassen sich in vier Gruppen einteilen:

1.) Krankheitsresiduen:
Die Operation hat ihr gewünschtes Ziel nicht erreicht. Z.B. der vorbestehende Bandscheibenvorfall konnte nicht in ausreichendem Maße beseitigt werden und verursacht weiterhin Beschwerden. Teils wurde von vorn herein eine falsche Operationsindikation gestellt und die Operation war möglicherweise gar nicht geeignet, die Schmerzursache zu beseitigen, z.B.: Der operierte Bandscheibenvorfall war gar nicht Ursache der Schmerzen.

2.) Krankheitsrezidive:
Die Operation hat zwar zunächst ihren Zweck erfüllt, jedoch ist es zu einem erneuten Auftreten der zuvor bestehenden Erkrankung gekommen. Z.B. nach operativer Entfernung des zuvor bestehenden Bandscheibenvorfalls hat sich erneut ein Bandscheibenvorfall an gleicher Stelle gebildet.

3.) Neu aufgetretene Schmerzursache:
Durch die Operation ist eine neue Schmerzursache entstanden. Z.B. durch Narbengewebe, das nun den Spinalkanal oder das Neuroforamen einengt oder durch Hypermobilität der betroffenen Wirbelsäulensegmente mit konsekutiver Spondylolisthese.
Auch postoperative Infektionen oder direkte Verletzungen von Spinalnerven während der Operation sind mögliche Ursachen.

4.) Psychische Schmerzursache:
Angst, Depression, Schlaflosigkeit und Verspannungen sind oft mit beteiligt an der Entstehung des Post-Laminektomie-Syndroms.

In der Regel spielen mehrere der oben genannten Ursachen im Zusammenspiel eine Rolle.

Therapie

Die Therapie kann symptomatisch mit Schmerzmitteln erfolgen. Oft wird eine transkutane elektrische Nervenstimulation versucht. Die Indikation zur operativen Revision sollte nur unter genauer Abwägung von Nutzen und Risiken gestellt werden, da eine weitere Verschlimmerung der Symptomatik möglich ist.

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur